SCHWESTER – „Der Himmel Fällt“ (Album)
Das Duo SCHWESTER, bestehend aus Meike Schrader und Agata Paulina Clasen, offeriert auf seinem Debütalbum „Der Himmel Fällt“ (VÖ: 25.11.2022) eine nuancenreiche Melange aus Indie, Folk und Pop. Aufgenommen wurden die 10 Tracks des Longplayers, welcher mit so wunderschönen Song-Pretiosen wie „Gebranntes Kind“ oder „Wenn Morgen Nie Kommt“ aufwartet, im Studio Nord Bremen, wobei Gregor Hennig (Muff Potter, Bela B., Die Sterne, The Robocop Kraus, Phillip Boa and the Voodooclub) als Produzent verantwortlich zeichnete.
Zwei Menschen eröffnen ein Spannungsfeld. Zwei Frauen, zwei Biografien, zwei Temperamente. Die Hamburger Musikerinnen Meike Schrader und Agata Paulina Clasen spielen mit ihrer Band SCHWESTER deutschsprachigen Indiefolkpop – einnehmend und mit Ellenbogen, harmonisch und dringlich, detailreich und soundverliebt. Sie erkunden all das Liebevolle und Schroffe, Poetische und Politische, Ungesagte und Omnipräsente, das unser Leben ausmacht.
SCHWESTER, das sind zwei Künstlerinnen auf Augenhöhe. Klar feministisch und bereit, sich so offen wie möglich zu zeigen. Meike Schrader spielt Piano und Keyboards, Agata Paulina Clasen die Gitarre. Und immer singen sie mit großer Wahrhaftigkeit. Kontraste ergänzen sich. Gemeinsamkeiten beflügeln sich. Eine Dynamik, die weit mehr ist als die Summe der einzelnen Teile. Als entwickele sich da ein ganz eigener Charakter. Eine Kraft. Eine Begleiterin. Eine SCHWESTER.
Kunst entsteht aus magischen Beziehungen. Aus Austausch und Reibung. Meike Schrader und Agata Paulina Clasen sind einander Anker und Antrieb. Bei einer Session im Wendland haben sie 2017 ihren ganz eigenen Sound gefunden. Und mit „Der Himmel fällt‟ legen sie nun ihr Debütalbum vor. Aufgenommen haben sie die zehn Songs gemeinsam mit Produzent Gregor Hennig als künstlerischem Komplizen im Studio Nord in Bremen. Die Lieder von SCHWESTER wissen immer schon ein wenig mehr. Sie spüren tiefer hinein und fliegen befreiter hoch. Sie liefern Antworten, die längst in uns ruhen. Und sie stellen Fragen, von denen wir nichts ahnen. Ein stetes Wandeln, das auch dem Albumtitel immanent ist. Kollabiert der Himmel? Oder haben wir bald den Himmel auf Erden? SCHWESTER weiß nicht, was kommen wird. Aber solange gilt es, alles zuzulassen.
Bereits der Album-Opener „Fluch und Segen‟ lässt die Welt weit hinein. Zu Beginn sind Alltagsgeräusche zu hören, die Meike Schrader auf Reisen von Asien bis Südamerika aufgenommen hat. Der Song erzählt davon, eine intuitive allwissende Stimme in sich zu finden. Eine Heimat im Herzen. Die Reise dorthin beschreiten die Musikerinnen jedoch auf höchst unterschiedlichen Wegen.
„Als Immigrantin ist es für mich eine Herausforderung, mich in der deutschen Sprache und konkret in Hamburg zu verorten‟, erklärt Agata Paulina Clasen. Von der polnischen Hafenstadt Gdynia kam sie über Berlin und Mannheim nach Norddeutschland. Meike Schrader wiederum war es in ihrer Geburtsstadt Hamburg oftmals zu eng. Sie suchte Impulse in anderen Ländern. In ihrer Band SCHWESTER finden beide ein Zuhause. „Paulina bringt wahnsinnig viel Bewegung in den künstlerischen Prozess hinein‟, sagt Meike Schrader. „Und Meike wiederum schafft einen Rahmen, sie sortiert das Konfetti‟, erzählt Agata Paulina Clasen. SCHWESTER ist wie eine inspirierende Identität, die beide wechselseitig erfinden. Gemeinsam getrieben sind sie von einer immensen Neugierde. Und von einem Grundvertrauen ineinander. Auch wenn es mitunter schmerzhaft sein kann, die Dinge derart durchdringen zu wollen, wie SCHWESTER es tut.
„Verwirf deine Hoffnung / lass beide Ruder los / zerreiß deine Kleider / auch ich leg mein Herz vor dir bloß‟, singt SCHWESTER in „Wenn morgen nie kommt‟. Der Song schildert einen Schlüsselmoment: Etwas geht zu Ende, ist nicht mehr zu kontrollieren. „Manche kämpfen so lange, dass sie entweder an einer Situation zerbrechen. Oder sie geben auf. Aber das ist eben kein einfaches, sondern ein krasses Loslassen‟, erläutert Agata Paulina Clasen. Die Traurigkeit, Erleichterung und all die Ambivalenz einer solchen Entscheidung spiegeln sich in der Schwere des Rhythmus. In dem Sound, der verschachtelt emporsteigt. Und in den Bläsern, die sich wunderbar ausdehnen. Wie sich überhaupt Musik und Text ebenbürtig verzahnen bei SCHWESTER.
Was braucht der Song? Das ist die maßgebliche Frage dieser Band. Und eine Nummer wie „Unser Haus‟, die benötigt Dissonanz und Schärfe, Melancholie und Wucht. Welchen Orten fühlen wir uns verbunden? Und was geschieht, wenn wir uns von Freiräumen verabschieden müssen? Der Song führt in Gefilde der Kindheit – in das Elternhaus, auf einen Baum, an geborgene Plätze. Vor allem erzählt „Unser Haus‟ aber von dem Verlust alternativer Lebensformen in der Großstadt. Sei es das Atelier SKAM im ehemaligen Bowlingcenter an der Reeperbahn oder die Kreativgemeinschaft Sillemsalabim in Eimsbüttel, in der Meike Schrader lange selbst lebte: Plätze für freigeistiges künstlerisches Schaffen verschwinden aufgrund kapitalistischer Interessen. „Der Song handelt auch von dem Politisierungsprozess, an dem niemand vorbeikommt, der sich in besetzten oder bedrohten Räumen engagiert‟, sagt Meike Schrader. SCHWESTER bleibt jedoch nicht in der Ohnmacht stecken. Es geht darum, die gesamte Vielfalt zu spüren. Verzweiflung, Euphorie und alles dazwischen. Und mit dieser Energie geht es dann auf die Barrikaden. Und tief ins Innere. SCHWESTER schickt uns durch die Zustände. Auch musikalisch.
„Rausch‟ besticht durch bluesige Lässigkeit. „Der Fluss‟ ist ein herrlich meditatives Driften. Und dann geht es immer wieder um den ganz großen Bogen. Zum Beispiel darum, wie wir gemeinschaftlich leben wollen. Als beschwingte Chillout-Polka lädt „Die Zukunft‟ zum Realitätscheck ein. „Steht der Apfelbaum noch in zehn Jahren / hast du dich bei deiner Partnerwahl vertan?‟, fragt dieser Song ernsthaft und augenzwinkernd. „Wo die Liebe hinfällt‟ hingegen brodelt psychedelisch: SCHWESTER erzeugt mit flirrenden Gitarren eine Sommerhitzestimmung, in der sich ein Konflikt entlädt. Eine ungeklärte Situation zwischen Ich und Du. Die Emotionen sind uneindeutig. Wann wird das Stolpern und Stürzen in einer Beziehung zum toxischen Erlebnis? Warum spüre ich Scham? Wie kann ich mich selbst besser schützen?
Mit „Sommerzeitlose‟ schickt SCHWESTER uns wiederum ein tröstendes Stück Musik – mit einem dunklen Schlagzeug, in das Piano und Gitarre licht hereinbrechen. Der Song beschwört eine mystische Gestalt, die all den Abschieden in unserem Leben ein Gefühl von Ewigkeit entgegensetzt. Verletzlich und belastbar sein, Grenzen setzen und den Boden unter den Füßen verlieren, sich erden und in den Himmel streben, Balance finden und die Andersartigkeit umarmen – SCHWESTER berührt äußerst zeitgemäße Themen. Aber nicht im Ratgebermodus, sondern in einer Sprache, die unmittelbar in die Seele zieht. Ganz so wie in ihrem Artwork laufen Meike Schrader und Agata Paulina Clasen mutig in die Welt hinaus. Einen Bären als Gefährten und das Haar wild im Wind.
(Presse-Info)
Hier das offizielle Video zu „Wenn Morgen Nie Kommt“:
Und hier der Clip zu „Wo Die Liebe Hinfällt“:
Das Video zu „Unser Haus“ gibt es hier:
Das Album auf Spotify anhören:
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SCHWESTER – „Der Himmel Fällt“ (Pussy Empire Recordings)