KOSCHKA – „Seit Ich Ihn Gesehen“ (Single + Video)
Gestern (19.01.2024) legte die hoffnungsvolle Singer-Songwriterin Edita Karkoschka aka KOSCHKA mit „Seit Ich Ihn Gesehen“ bereits den dritten Single-Vorboten auf ihr kommendes Debütalbum vor, welches im März diesen Jahres via St. Vladimir Records erscheinen soll. Das karg instrumentierte Kleinod ist eine Neuinterpretation eines Robert Schumann-Stückes, welches ein Gedicht von Adelbert von Chamisso adaptiert hatte. Für die Produktion zeichnete die gesanglich ein wenig an Hildegard Knef erinnernde Künstlerin selbst verantwortlich.
Am 19. Januar erscheint „Seit ich ihn gesehen“, die dritte Single-Auskopplung vom für März 2024 auf St. Vladimir Records angekündigten Debüt-Album der polnisch-deutschen Singer-Songwriterin KOSCHKA. Wie schon auf der vorangegangenen Single covert und interpretiert Edita Karkoschka ein Lied aus der Romantik – Robert Schumann klang noch nie so soulig, transzendental und pulsierend-erotique.
KOSCHKA ist einer der Geheimtipps 2024 der deutschen Indie-Szene – nicht nur ihr Timbre erinnert an Tracey Thorn von Everything But The Girl, auch ihre Ausstrahlung hat einen ähnlich kühlen, kraftvoll-magnetischen und magischen Sexappeal wie der der englischen Kult-Sängerin und „Seit ich ihn gesehen“ kann auf dem Mixtape nahtlos an Massive Attacks „Protection“ anschließen.
Auf ihrer aktuellen Single zieht sie in einem minimalen Setting alle Register – ihre Alt-Stimme legt sich wie Samt über die Szenerie, voll, rau und bis in die Magengrube schwingend. Hinter ihren Lead setzt sie flackernde Backingvocals: „Die erklingen wie Wachrufe über nebliger See. Heraus aus dem Dunklen, rein ins Licht, in den Wachtraum. Und wie in der Romantik so üblich, verschwimmen auch hier die Grenzen zwischen Lyrik und Epik“, so KOSCHKA. Mitten auf offener See kündigt das Lied das neue Jahr an und bietet dem Gemüt Beruhigung.
Ein repetitives, glockenähnliches Rhodes gibt den Rhythmus vor, mit dem sanft dronende Synths und Bläser zu einer fahrenden, unaufhörlichen Vorwärtsbewegung verschmelzen. Darüber singt KOSCHKA erzählerisch und mit klarer Stimme vom Gefühl des ersten Verliebtseins, der Sehnsucht und dem Schmerz. Erwachsen klingt sie dabei, genauso wissend um den Schmerz wie um die Wonne der Liebe.
„Seit ich ihn gesehen“ lebt vom laghretto – ruhig und fließend, mit den tiefen Bässen eines italienischen Synthesizers. Gedämpft und kraftvoll gibt er die Richtung vor, ist Antrieb und erzählt das Lied ganz unverhohlen. Der Song greift zurück auf Robert Schumanns Lied von 1840 – der wiederum vertonte ein zeitgenössisches Gedicht von Adelbert von Chamisso. KOSCHKA holt das Stück eine zeitlose Gegenwart und lässt ihre Interpretation mit hohen Geigentönen im flirrenden Fahrtwasser entschwinden.
„Entgegen dem Streben nach Schnelligkeit, nach Mehr“, will die Sängerin ihre Version verstanden wissen: Die Rückkehr zum Gefühl für Natur, Kreisläufe und Ruhe inspirierte sie zu einer zyklischen Konzeption von Klang und Komposition. In der minimalistischen Struktur lässt ihre abendschwere Stimme dem Gedicht von Adelbert von Chamisso viel Raum: „… wie im wachen Traume / schwebt sein Bild mir vor / taucht aus tiefstem Dunkel / heller, heller nur empor/ Sonst ist licht- und farblos / alles um mich her …“
KOSCHKAs neo-romantische Neuinterpretationen der Schubertschen „Lieder“, jenen Ur-Popsongs aus dem 19. Jahrhundert, sind dem Streben nach Langsamkeit verpflichtet – wie es auch in der damaligen Zeit üblich war. „Frauenliebe und Leben“ ist ein 1840 komponierter Liederzyklus von Robert Schumann für Stimme und Klavier auf Texte aus dem 1830 erschienenen gleichnamigen Gedichtzyklus von Adelbert von Chamisso, in dem der Lebensweg einer Frau von der ersten Liebe bis zum Tod des Ehemanns nachvollzogen wird. Das dargestellte Frauenleben entspricht in etwa den moralischen Normen des 19. Jahrhunderts der treuen und hingebungsvollen Ehefrau – illustriert aber auch ein universales, unvergängliches Gefühl: Die Liebe. Schumann selbst war schwerst verliebt in Clara, die er kurz nachdem er das Lied schrieb, heiratete. Zwei Männer – Dichter und Komponist – nehmen die Sichtweise der Frau ein, um intensivste Gefühle zu erzählen. Damals wie heute: Pop-Kultur-Thema par excellence. 2024 aber sehen sich Menschen, die sich als Frau identifizieren, nicht mehr gezwungen, sich in Beziehung zu einem Mann setzen zu müssen: „Wenn er mich erwählt, dann bin ich es wert.” KOSCHKA hebelt mit ihrer Interpretation die Unterordnung aus, holt den Song in ihre Zeit und an ihren selbstbestimmten Ort, mit eigenen Emotionen – und erinnert in ihrer nur sich selbst verpflichteten Sehnsucht sogar an Hildegard Knef.
Musik entsteht für KOSCHKA : „… immer erst dann, wenn ich ein Bild vor meinen Augen sehe. So habe ich auch die meisten meiner Songs eingesungen. Mit ein paar ausgewählten Filmszenen vor meinen Augen, immer wieder aufs Neue meine Takes eingesungen. Das bringt für mich Nähe und gleichzeitig eine Objektivität in meine Aufnahmen …“
INFO:
Die in Berlin ansässige Sängerin, Komponistin und Musikproduzentin KOSCHKA alias Edita Karkoschka war bis Ende 2019 die Frontfrau der Deutsch-Holländischen Indie-Pop-Band NAUSICA, spielte europaweit Konzerte und war u.a. unter Vertrag bei der holländisch-internationalen Bookingagentur Friendly Fire (Kovacs, Duncan Laurence) und der internationalen Bookingagentur Toutpartout (Blonde Redhead, Kevin Morby), bis sie 2020 entschied, sich voll und ganz ihrem Soloprojekt KOSCHKA zu widmen.
Obwohl sie keine klassisch ausgebildete Musikerin ist, fesselt KOSCHKA ihre Zuhörer:innen mit einer dringlichen Intensität und den sanften Klängen ihres gedämpften Klaviers. Wie eine Seiltänzerin singt sie ein zerbrechliches Lied unter der Klangverzerrung ihres Keyboards. Äußerst intuitiv verbindet sie so ihre Interessen zur klassischen Musik mit ihrer Liebe zum Experiment, um schlussendlich genrefrei, wie es z.B. auch die Musik und Kunst von PJ Harvey anstrebt, zu agieren.
Das selbst produzierte Debütalbum, das im März 2024 erscheint, entstand größtenteils in KOSCHKAs Homestudio in Berlin, wurde im Studio Zodiaque (Dota, Max Prosa) gemischt und von Emily Lazar und Chris Allgood (u.a. David Bowie) in New York gemastert. Das Album enthält eigene Songs auf Englisch und Neu-Arrangements klassischer deutscher Lieder von Komponisten wie Franz Schubert und Clara Schumann und erscheint auf dem renommierten Berliner Label St. Vladimir. Im Frühjahr 2024 geht KOSCHKA auf Tour durch Deutschland, die Schweiz und die Benelux-Länder.
(Presse-Info)
Hier das offizielle Video zum Track:
Die aktuelle Single auf Spotify anhören:
Buy Link (Streaming Link) Single: https://symphony.to/koschka/seit-ich-ihn-gesehen
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KOSCHKA – „Seit Ich Ihn Gesehen“ (Single – St. Vladimir Records)