Annett Louisan – „Babyblue“ (Album)

Annett Louisan – „Babyblue“ (Album)

Am Freitag (17.02.2023) brachte die Chanson-Sängerin Annett Louisan ihr heiß ersehntes neues Album, welches unter der soundtechnischen Ägide von Tim Tautorat (Provinz, JEREMIAS, Annenmaykantereit, Faber, Betterov, OK Kid) entstanden ist, unter dem Titel „Babyblue“ heraus.

Annett Louisan - "Babyblue" (Ariola Local/Sony Music)
Annett Louisan – „Babyblue“ (Ariola Local/Sony Music)

Der Longplayer ist das mittlerweile 10. Studiowerk der beliebten Künstlerin und folgt auf das Coveralbum „Kitsch„, welches am 21.08.2020 veröffentlicht wurde. Solche musikalischen Pretiosen wie die melancholische Nummer „Wenn Ich Einmal Sterben Sollte“, das spirituell gefärbte Lied „Hallo Julia“, das von Sehnsucht und Traurigkeit geprägte Stück „Die Mittleren Jahre“, die wunderschöne Piano-Ballade „Wenn Ich Groß Bin“ oder der verträumte Titeltrack „Babyblue“, welcher der Musik-Legende Marlene Dietrich auch gut gestanden hätte, machen das aktuelle Opus, für das detailverliebte Arrangements signifikant sind, zu einem der stärksten Alben der erfolgreichen Chansonnette.    

Hier für euch noch die Presse-Info zum Album:

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ANNETT LOUISAN LÄDT ZUM GROSSEN CHANSON-THEATER DER PARADOXIEN EIN – NEUES ALBUM „BABYBLUE“ ERSCHEINT AM 17. FEBRUAR 2023

Annett Louisan - Pressefoto (Foto Credits (c): Jim Rakete)
Annett Louisan – Pressefoto (Foto Credits (c): Jim Rakete)

„Sei ruhig und ordentlich in deinem Leben, damit du wild und originell in deiner Arbeit sein kannst.“ — Gustave Flaubert Szenenwechsel.

Annett Louisan band ihr Hamburger Domizil fürs Momentaufnahmewerden ihres neuen Albums Babyblue an die unsichtbaren Seile vierer Heißluftballons. Die fuhren sie mit Kind und Kegel in die Stadt der Liebe. Wohin auch sonst! Die Passage von der Elbe an die Seine verlief bisweilen holprig. Die Louisan, jene gegenwärtig beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Chansonnette, verspürte während der Luftreise durchs Herz Europas die Notwendigkeit tiefer denn je in die Materie Annett Louisan hineinzulugen. Ihr Unterwegssein zu sich selbst begann zunächst verstörend-schemenhaft. Die Odyssee nahm jedoch peu à peu mutigere Züge an. Der gierigen Fratze des großen Selbstbetrugs, den wir alle unsere Leben lang betreiben, sollte schließlich resolut begegnet werden! Die Kunstfigur Annett Louisan, eine lieb gewonnene Freundin des Menschen Annett Louisan, lieferte sich während der Entstehung von Babyblue ein intensiv-schwindelerregendes Katz- und Mausspiel mit der Seele der bürgerlichen Louisan.

Moment Mal! Jene Louisan, deren bisheriges Leben einer von Exzessen durchzogenen Dauerreise glich, die in alle Himmels- und Spelunken-Richtungen wies, soll dem Bürgerlichen anheimgefallen sein? Oh „L’amour“, du windige Bestie! Frohlockst mit Wertorientierungen und Weltanschauungen, die ewiges Glück vorgaukeln, aber gewiss viel öfter als selten in vakuumierten Nervenzusammenbrüchen münden. Willkommen im Wintergarten der Lüste, von dem Hieronymus Bosch freilich noch nichts ahnte, als er Sodom und Gomorra, Leid und Sex, Leben und Tod, Beherrschte und Herrscher in seinem berühmten Triptychon zusammenführte! Kaum stand Louisans Haus einen Steinwurf vom Eiffelturm entfernt, nahm es sogleich die Formen eines Châteaus an, dessen Zimmer und Säle plötzlich vom berühmten Pariser Licht ausgeleuchtet wurden. Prunk und bröckelnde Fassade kamen dabei zum Vorschein, nicht zuletzt auch im Innersten der Château-Herrin. Wohin mit all den Anblicken? Annett Louisan begab sich auf einen langen Spaziergang durch die Prachtboulevards und Avenues der schönen, nie zu sauber wirkenden Metropole, die jedem Menschen eine Kragenweite zu groß ist. Von dieser Promenade durch die große Lady, in der es sich leicht verlieren, aber auch gut finden lässt, erzählt Babyblue.

Am Anfang stehen „Die mittleren Jahre“, ein Melodram, das aus der Ton-Regie von Serge Gainsbourg stammen könnte. Das Gefühl der Unsterblichkeit nimmt ab, die Glaskugel, die das Leben kürzlich noch endlos lang zeichnete, liegt zersplittert am Boden. Tres Melancholie! Ein starkes Stück. Alles dreht sich und keiner versteht dich – das Tal der Tränen, die von Altersweisheit partout nichts wissen wollen, musste erst mal durchquert werden. Vorbei geht’s am Grand Palace, der plötzlich ob seiner eleganten Grandesse an der vollkommen übergeschnappten Überhöhung der Liebe zweifeln lässt. Menschen gottgleich zu empfinden ist so verführerisch wie das Odeur von Paris. Der zu zahlende Preis kostet manche das Leben. Auf der Rue Pigalle sieht alles heller aus, der Humor obsiegt in „Die Fabelhafte Welt der Amnesie“. In den TV-Nachrichten in einer Eckkneipe schießt eine Drohne in ein Wohngebiet. Europa ist nahe dran am Krieg, während manche Menschen Krieg mit sich selbst führen. Das Kleine im Großen… Vor der Kathedrale von Notre Dame steht Annett Louisan flankiert von ihren künstlerischen Freunden Peter Plate und Ulf Leo Sommer, aus deren Feder unter anderen das Titelstück des Albums stammt, mit einer entscheidenden Frage: Geht der Glaube an Gott zwangsläufig mit dem Aufgeben des Glaubens an sich selbst einher? Gratis-Rotwein während der heiligen Messe ist ’ne feine Sache – manchmal. Während des Sinnierens übers Halleluja, das eigentlich „Hallo Julia“ ist, defilieren der Geist von Erik Satie und eine CheerleaderGruppe von Streichinstrumentenspielerinnen wie ein Prozessionszug hinter der Louisan her.

Wieder alleine lustwandelt sie nach Saint-Germain-des-Prés, wo eine „Blutsschwester“ im Geiste auf sie wartet: die Piaf. Umhüllt von blauen Schwaden lassen sich die beiden über L’amour aus, die schöne, die dornige, die Widersprüchliche, die kaputtmachen kann. Annett wächst dabei stimmlich – wie übrigens auf dem ganzen Album – deutlich über ihre bisherigen Großtaten als Sängerin hinaus. Zum Schluss, kurz vorm Crescendo, geht die Straßencafé-Tür auf und der Spirit von Coco Chanel schaut mit obligatorischer Kippe im Mundwinkel hinein, um das ganze Hin und Her der Liebe als Kokolores zu deuten. Der Knef hätte die Szene sicher gefallen. Im Marais reflektiert Annett ihre Begegnungen mit den verschiedenen Gesichtern der albumtitelgebenden Babyblue. Zwischen Schwulenbars, stolzgeschwellten AußenseiterHotspots und Seeleuten sitzt Babyblue. Sie ist abwechselnd Sexarbeiterin, große Schwester, Lebensweise und Pop-Hure. Die Musik spielt dazu so atemberaubend-schön wie lange nicht mehr die Verbindung von Celtic-Folk im Streicherarrangement und archetypischfranzösischem Yéyé.

Immer wenn es gerade zu schön geworden ist, um wahr zu sein, kommt der „Arsch“ um die Ecke. Im Walzertakt liebt selbiger eigentlich nur, um den Kopf seines aktuell gerissenen Opfers als Trophäe zwischen die von Sandra und Eva zu hängen. Feine Blue Notes führen „Wenn ich groß“ bin zitatenreich zu Louisans Karrierebeginn und wieder zurück, bevor sie sich im Olympia, der Ruhmeshalle des Chansons backstage einfindet. Die Bühne ist bereitet, der Saal ist voll, die Fotos von Aznavour und Georges Brassens sind huldigend und um Kraft bittend geküsst. Der Vorhang geht auf, „Das Universum schlägt zurück“ – inklusive dramatischem Intro, das nach den ganz großen Showbrettern, die die Welt bedeuten, verlangt. Noch tanzt die Louisan alleine Tango, während sie sich einen Schampus aufmacht und den Dingen ihren Lauf lässt. Zu „Zuckerbrot und Peitsche“ kommt ihr Produzent Tim Tautorat zum lodernden Duett auf die Bühne. Was man nicht alles tut gegen die Leere! Ob Lagerfelds Zopf ein paar Pinselstriche dazu beitragen könnte? „Grosse Hände“ macht einen Abstecher ins Moulin Rouge, wo Annett von den wenig charmanten Zeitgenossen erzählt, die ihren selbstgeschaffenen Verschwörungswahrheiten sogar langjährige Freundschaften opfern würden.

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Annett Louisan - Pressefoto (Foto Credits (c): Jim Rakete)
Annett Louisan – Pressefoto (Foto Credits (c): Jim Rakete)

Sanft erhebt sich das Château am Ende während des Erklingens der Ballade „Wenn ich einmal sterben sollte“ wieder und schwebt sachte Richtung Hamburg zurück. Annett Louisan fliegt vogelgleich hinterher, nachdem sie einen Liebesbrief durch die Türe von Marlene Dietrichs letztem Domizil in Paris geschoben hat – frei und unbeschwert, weil unbedingt mit der unbestreitbar besten Platte unterm Flügel, die sie je gemacht hat: Babyblue.

(Presse-Info)

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Hier das offizielle Video zu „Babyblue“:

Und hier das Video zu „Die Mittleren Jahre“:

Hier schließlich das offizielle Audio Video zu „Die Fabelhafte Welt Der Amnesie“:

Weitere Infos zu Annett Louisan findet ihr hier:

Website: http://www.annettlouisan.de

Facebook: https://www.facebook.com/Annett.Louisan/

Instagram: https://www.instagram.com/annettlouisan_official/?hl=de

Twitter: https://twitter.com/annett_louisan?lang=de

Annett Louisan – „Babyblue“ (Ariola Local/Sony Music)

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